Bei der Auseinandersetzung von Grundschüler/innen mit mathematischen Aufgaben, werden Ideen und Vorstellungen der Kinder auf vielfältige Weise geäußert. Sie nutzen Lautsprache, Gestik, Darstellungen verschiedenster Art und angebotene Materialien, um sich der mathematischen Frage gemeinsam zu nähern.
Um der Komplexität der Ausdrucksweisen von mathematischen Ideen gerecht zu werden, wird im Vortrag ein Forschungsprojekt vorgestellt, welches das Zusammenspiel von Gestik und Lautsprache in Gesprächen von Zweitklässler/innen bei der Beschäftigung mit einer mathematischen Frage in den Blick nimmt. Dazu werden Zweitklässler/innen Aufgaben aus drei verschiedenen mathematischen Bereichen präsentiert und die so videografierten mathematischen Gespräche transkribiert und qualitativ ausgewertet. An ausgewählten Daten sollen das Untersuchungsdesign sowie erste Erkenntnisse aus der Analyse vorgestellt werden.
Theoretisch gerahmt wird die Studie durch Ansätze aus der Konzept- und Gestenforschung sowie einer semiotischen Perspektive, welche die Zeichentheorie von C. S. Peirce zur Grundlage der Analyse der Zeichenrelation von Gestik und Lautsprache nutzt. Erste Analysen lassen vermuten, dass durch diese Integration einer psychologischen und semiotischen Perspektive mathematische Vorstellungen und Konzepte der untersuchten Kinder in umfassender Weise rekonstruiert werden können. Gestik und Lautsprache in ihrem komplexen Zusammenspiel scheinen dabei genuine Anteile an den Denkweisen der Kinder zu haben.
Studierende arbeiten an vorgegebenen mathematischen Problemen und dokumentieren ihre Lösungsprozesse in einem Forschungstagebuch. Dabei reflektieren sie systematisch ihr Vorgehen und tauschen sich zeitweise auch in moderierten Austauschrunden miteinander aus. Drei Fragestellungen werden im Rahmen des Projekts in den Blick genommen :
In dem Vortrag gehen wir der Frage nach, in welchem Rahmen sich die Kompetenzbereiche Schätzen und Musterzerlegung bereits im Kindergartenalter erfassen und fördern lassen.
Den theoretischen Hintergrund bilden sowohl Befunde und Überlegungen aus dem mathematischen Anfangsunterricht, als auch aus der differenziellen Entwicklungspsychologie, auf deren Basis die zwei Bereiche Schätzkompetenz und Teil-Ganzes-Schema als wichtige Prädiktoren von Schulleistungen im Bereich Mathematik aufgefasst werden.
Diese Kompetenzen haben wir im Rahmen einer Interventionsstudie im Prä- Posttestdesign mit Experimental-, Kontroll- und Wartekontrollgruppe (N=180, Alter 3;10 - 4;2 und 4;10 - 5;2 Jahre) unter Kontrolle kognitiver Funktionen erhoben und systematisch gefördert.
Es werden Ergebnisse und inhaltliche Aussagekraft der Förderstudie diskutiert.
Der Übergang von der Sekundarstufe II in das Studium ist gerade im Bereich der Mathematik mit großen Hürden verbunden. Entsprechend zeigen sich an den Hochschule hohe Abbruchquoten in Studiengängen mit signifikanten Mathematikanteilen.
In diesem Vortrag soll ein Projekt vorgestellt werden, das die Studieneingangsphase insbesondere im Hinblick auf die Qualität des mathematischen Lehrangebots und die Qualität der Nutzung dieses Lehrangebots durch die Studierenden untersucht. Dabei werden Methoden der Unterrichtsforschung für die Hochschullehre und insbesondere das Modell von Unterrichtsqualität von Reusser & Pauli (1999) zugrunde gelegt. Der Fokus wird hierbei auf die Einführung von Begriffen, insbesondere deren mentale Repräsentationen, und der Explizierung von Prozessen beim Beweisen gelegt. Das Projekt befindet sich in der Vorbereitungsphase, die Datenerhebung soll im Wintersemester 2010/11 beginnen.